Bd. 144 Nr. 2 (2022)
Abhandlungen

Genom Editing, Genetic Enhancement und die technische Selbstermächtigung des Menschen

Hans Zillmann
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Veröffentlicht 2022-06-01

Schlagwörter

  • genetisches Enhancement,
  • ethische Probleme,
  • therapeutische Eingriffe,
  • menschliche Würde,
  • Transhumanismus,
  • menschliche Bedingtheit
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Abstract

Die genetische Verbesserung von Menschen (genetic enhancement) wird kontrovers diskutiert. Die Fantasien einiger Befürworter reichen so weit, dass die menschliche Konstitution betroffen zu sein scheint. Versprochen werden eine Vergrößerung der intellektuellen Fähigkeiten oder sogar Unsterblichkeit. Die ethischen Probleme werden im Verbesserungsstreben der entsprechenden Akteure nicht immer als Unterlassungsgründe wahrgenommen. Dieser Beitrag argumentiert gegen eine Etablierung der Praxis des genetischen Enhancement, macht aber gleichzeitig einen Vorschlag, wie Gentherapie und genetisches Enhancement unterschieden und somit auch moralisch unterschiedlich bewertet werden können. Akteure, die ihre Argumente gegen beide Praktiken wenden, müssen dies erklären: Denn während eine Verwehrung von Enhancement keinen Eingriff in die menschliche Würde darstellt, wäre dies bei der Verwehrung von Gentherapien der Fall. Gegen das genetische Enhancement sprechen zudem soziale Folgen, die ein selbstbestimmtes Leben erschweren und damit ebenfalls die Würde von Menschen berühren könnten.

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