Bd. 145 Nr. 2 (2023)
Abhandlungen

Gottes Wort im Fleisch des Menschen. Überlegungen zu einer Theologie der Inkarnation im Gespräch zwischen Michel Henry und Karl Rahner

Veröffentlicht 2023-06-01

Schlagwörter

  • Transzendentaltheologie,
  • Lebensphänomenologie,
  • Inkarnation,
  • Leib,
  • Offenbarung,
  • Christologie,
  • Anthropologie
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Abstract

Der vorliegende Beitrag bereichert das bereits in Gang gebrachte Gespräch zwischen der Transzendentaltheologie Karl Rahners und der radikalisierten französischen Phänomenologie (Emmanuel Lévinas, Maurice Merleau-Ponty, Jean-Luc Marion), indem er die Lebensphänomenologie Michel Henrys (1922–2002) in diese Konstellation einspielt. In lebensphänomenologischer Perspektive ist menschliche Subjektivität auf eine unmittelbare Selbstaffektion zurückzuführen, die zugleich das immanente Leibverhältnis des Menschen in den Blick rückt und den Menschen als inkarniertes Subjekt perspektiviert. Setzt man diese Anthropologie in Beziehung zum Werk Karl Rahners, so erhalten die Motive von Leiblichkeit und Affektivität in dessen Theologie verstärkt Aufmerksamkeit. Im Rahmen dieser Perspektivenverschiebung kann im Gespräch zwischen Rahner und Henry eine Interpretationslinie erarbeitet werden, in der die transzendentale Erfahrung, die Christologie und die Gottesrede ihre affektiven und leiblichen Nuancen offenlegen.