Bd. 143 Nr. 2 (2021)
Abhandlungen

Media, Migration, and the Emergence of Scriptural Authority

Dominik Markl SJ
Pontifical Biblical Institute
Titelseite der Zeitschrift für Theologie und Philosophie 143 (2021) 2

Veröffentlicht 2021-05-26

Schlagwörter

  • Medientheorie,
  • Schrift,
  • Migration,
  • Schriftautorität,
  • Pentateuch,
  • frühes Judentum
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Abstract

Der Artikel untersucht den Zusammenhang zwischen Medien und Migration in der Entwicklung der Autorität sakraler Schriften im alten Israel und entstehenden Judentum. Die Analyse erfolgt im Rahmen einer medientheoretischen Reflexion über die Entwicklung der Schriftkultur im alten Orient. Eine historische Rekonstruktion der Migration von Schreibern und des Transports von Manuskripten, besonders im Kontext des Babylonischen Exils und der Rückkehr von Judäern in persischer Zeit, bietet die Grundlage für die Auswertung von drei literarischen Repräsentationen des Zusammenhangs von Migration und Schriftautorität: der Extraterritorialität der Offenbarung im Pentateuch, der Autorisierung der Tora nach der Rückkehr aus Babylonien, wie sie sich in der Gestalt Esras zeigt, und deren Übersetzung ins Griechische, narrativ dramatisiert im Aristeasbrief. Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass Transpositionen durch Migration zu einer größeren Bedeutung von Schriften als Brennpunkte kollektiver Identität führten und so zu deren wachsender Autorität beitrugen.