Bd. 147 Nr. 3 (2025): Religiöse Indifferenz
Abhandlungen

Beziehungskrise? Religiöse Indifferenz als Herausforderung für die Prozesstheologie

Fana Schiefen
Universität zu Köln

Veröffentlicht 2025-09-01

Schlagwörter

  • Catherine Keller,
  • Mit/Leidenschaft,
  • Compassion,
  • Neue Politische Theologie,
  • Prozesstheologie,
  • Schöpfung,
  • Welt-Loyalität
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Abstract

Dieser Beitrag ist von der Motivation geleitet, dass die (Systematische) Theologie dem Phänomen der religiösen Indifferenz nicht indifferent gegenüberstehen kann. Dies könnte mit dem ihr zugrunde liegenden Selbstverständnis zusammenhängen, dass sie prinzipiell keinem Phänomen in der Welt gleichgültig gegenüberstehen kann. Dieses Selbstverständnis resultiert aus der Annahme, dass Indifferenz generell nicht zum christlichen Gottesbild und zum doppelten Liebesgebot Gottes passt. Diese These lässt sich durch ein prozesstheologisches und politisch-theologisches Profil schärfen und begründen. Eine von diesen beiden Profilen ausgehende systematische Untersuchung des Phänomens religiöser Indifferenz könnte 1. zur Begriffsklärung beitragen, 2. der Pluralisierung und Differenzierung von Weltbezügen (bis hin zur Indifferenz) Rechnung tragen und schließlich 3. zur Klärung eines Verständnisses führen, das religiöse Indifferenz als eine ernstzunehmende Form der (Nicht-)Bezugnahme begreift und das sich religionskritisch und theologisch politisierend auf prozesstheologische Konzepte auswirken könnte, indem es diese in zwei offene Lernprozesse verstrickt.