Tertium datur? Bemerkungen zur Ästhetik und Medienanthropologie

Abstract

Die Bestimmung des spezifischen Charakters des menschlichen Seins scheint zwischen zwei gleichermaßen unbefriedigenden Alternativen zu schwanken: einerseits der Vorstellung, dass der Mensch eine metaphysische Ausnahme ist, ein Wesen, das – im Gegensatz zu allen anderen – mit Kreativität und Freiheit ausgestattet ist; andererseits der Vorstellung, dass der menschliche Zustand mit dem anderer Lebensformen (oder Nicht-Lebensformen) vergleichbar ist, wie zum Beispiel der Seinsweise von Tieren, Pflanzen oder Maschinen. Ziel des Aufsatzes ist es, eine dritte Alternative vorzuschlagen, ausgehend von der Problematik der Technik. Der Aufsatz ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil enthält eine kritische Analyse der wichtigsten Formen von Humanismus, Naturalismus und Technizismus in der Debatte über die sogenannte „menschliche Natur“. Im zweiten Teil wird das Problem der Technik analysiert und eine Unterscheidung zwischen Technik und Metatechnik vorgeschlagen. Diese Unterscheidung macht es möglich, die metatechnische Dimension (und nicht nur die Technizität) als charakteristisches Merkmal der menschlichen Seinsweise zu identifizieren. Im dritten Teil wird schließlich eine Interpretation des technischen Phänomens aus einer ästhetischen Perspektive vorgeschlagen.