Liturgische Praxis als Schule der Wahrnehmung. Gemeinschaft als Möglichkeitsbedingung für die Selbstwerdung im Bilde Gottes
Veröffentlicht 2025-03-01
Schlagwörter
- trinitarische Technikanthropologie,
- Affordanzen,
- liturgische Praxis,
- Gemeinschaft,
- Selbstwerdung
- Habituierung,
- Medio-Passivität ...Mehr
Abstract
Der vorliegende Artikel diskutiert die Einsichten einer „trinitarischen Technikanthropologie“ mit dem Fokus auf die Rolle von Gemeinschaften als Orte der Einführung in Praktiken der Selbstwerdung. Mithilfe der ökologischen Psychologie im Gefolge James Gibsons wird die Relevanz kultivierter Praxis anhand des Affordanzkonzeptes herausgearbeitet. Affordanzen sind in ihrer Wahrnehmbarkeit von soziokultureller Praxis abhängig und präfigurieren menschliche Weltwahrnehmung sowie menschliches Handeln. Eine spezifische Wahrnehmung der Welt setzt somit die Einführung in bestimmte Praktiken voraus, weshalb kommunal tradierte liturgische Praktiken für die Selbstwerdung des Menschen im Bilde Gottes eine transformative Rolle spielen. Im Raum liturgischen Handelns soll gelernt werden, das Selbst, den anderen und die Welt in ihrer Sakramentalität wahrzunehmen. Zugleich wird in der liturgischen Praxis eine mediopassive Haltung eingeübt, die den hegemonialen Anthropologien der Gegenwart eine Alternative entgegensetzt.