Bd. 147 Nr. 3 (2025): Religiöse Indifferenz
Abhandlungen

Die Fraglichkeit der Gottesfrage. Transformationen systematisch-theologischer Theorie­bildungsprozesse angesichts religiöser Indifferenz

Magnus Lerch
Universität zu Köln

Veröffentlicht 2025-09-01

Schlagwörter

  • religiöse Indifferenz,
  • 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung,
  • Säkularität,
  • Julia Knop,
  • Jan Loffeld,
  • Karl Rahner,
  • Thomas Pröpper
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Abstract

Welche Herausforderungen resultieren aus dem Phänomen der religiösen Indifferenz für die Systematische Theologie? Um diese zu erfassen, werden im vorliegenden Beitrag empirische, theologiegeschichtliche und systematische Perspektiven verbunden. Dabei wird folgende These entwickelt: Religiöse Indifferenz stellt vor die systematische Aufgabe, die universale Bedeutung der Gottesfrage ohne apriorische Defizitperspektive auf diejenigen aufzuzeigen, denen ohne Gott nichts fehlt. Zum Aufweis dieser universalen Bedeutung bedarf es der methodisch autonomen Philosophie, auch wenn gerade deren Funktion im gegenwärtigen Diskurs über religiöse Indifferenz sehr umstritten ist. Doch die Verortung der Philosophie im Diskurs der Moderne ermöglicht Zugänge zur Gottesfrage, die sich ihrer eigenen geschichtlichen Kontingenz bewusst sind und so den für alle Seiten ergebnisoffenen Streit um Gott konstruktiv eröffnen.