Religiöse Vielfalt und Gesellschaftspolitik. Zur Performativität der Theologie der Religionen
Veröffentlicht 2024-06-01
Schlagwörter
- Theologie der Religionen,
- Soteriologie,
- politische Theologie,
- Inklusvismus,
- Performativität
Abstract
Die Notwendigkeit, die christliche Soteriologie in die jeweilige Gegenwart zu übersetzen, stellt eine besondere Aufgabe dar, wenn sie im Rahmen der Theologie der Religionen steht: Denn darin muss einerseits der Geltungsanspruch des Christentums vertreten, andererseits eine wirkliche Anerkennung des Anderen geleistet werden. Die Abhandlung vertritt die These, dass jedes Nachdenken über andere Religionen in einem gesellschaftspolitischen Rahmen zu verorten ist und dass insofern bereits das Aushandeln einer hermeneutischen Position zu anderen Religionen eine genuin soteriologische Frage darstellt. Auf dieser Grundlage wird eine Analyse vor allem des klassischen Inklusivismus vorgenommen, der seine Schwäche genau in der mangelnden Anerkennung anderer religiöser Selbstverständnisse zeigt. Der Lösungsvorschlag für diese Problematik besteht darin, andere Religionen nicht materialiter am Christentum zu bemessen, sondern den christlichen Wahrheitsanspruch in eine Praxis der Anerkennung zu übersetzen.