Bd. 145 Nr. 4 (2023)
Abhandlungen

Gibt es absolute Verbotsnormen? Eine philosophische Analyse der Lehre vom „intrinsece malum“

Stephan Herzberg
Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen/Frankfurt

Veröffentlicht 2023-11-20

Schlagwörter

  • intrinsece malum,
  • moralischer Absolutismus,
  • kategorische Handlungsnormen,
  • Handlungstheorie,
  • Normativität,
  • moralische Ontologie
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Abstract

Der Ausdruck „intrinsece malum“ wird üblicherweise als Titel für ein Lehrstück der aristotelisch-thomistischen Moralphilosophie und Moraltheologie verstanden, gemäß dem es einige Handlungen gibt, die unabhängig von ihren Folgen allein aufgrund dessen, was sie sind, moralisch schlecht und ausnahmslos verboten sind. Die vorliegende Abhandlung untersucht sowohl die handlungstheoretischen als auch die normativen Voraussetzungen dieser Lehre. Beide Arten von Voraussetzungen werden freigelegt und mit den Voraussetzungen alternativer Moraltheorien im Hinblick auf Konsistenz und Erklärungskraft, aber auch im Hinblick auf ihre jeweiligen ontologischen Verpflichtungen diskutiert. Auf einem solchen indirekten Weg soll gezeigt werden, dass es durchaus gute Gründe gibt, an der klassischen Lehre vom „intrinsece malum“ festzuhalten.