Zur spinozistischen Systematik des Panentheismus von Klaus Müllers Gott jenseits von Gott. Replik eines christlichen Platonikers
Veröffentlicht 2022-11-28
Schlagwörter
- Spinozismus,
- Platonismus,
- All-Einheit,
- Theodizee,
- Idealismus
- Freiheit,
- Soteriologie ...Mehr
Abstract
Klaus Müller vertritt in Gott jenseits von Gott eine spekulative spinozistische Religionsphilosophie, in der Gott als unendliche Substanz ohne anthropomorphe Eigenschaften personaler und moralischer Natur definiert wird. Endliche Wesen sind Modi der Attribute von Denken und Ausdehnung. Es ist ein theologisches Denkschema, das der Transzendentalphilosophie Karl Rahners ebenso zugrunde liegt wie der Prozessphilosophie Alfred N. Whiteheads. Aus Sicht der religiösen Imagination besteht Erlösung in der Versöhnung menschlicher Zentralität und Marginalität, die sich aus der Einsicht in die Teilhabe am Unendlichen resultiert. In einer christlich-platonischen Replik wird der Vorwurf des Anthropomorphismus im Sinne der Theodizeefrage zurückgewiesen, die sich bei einer Leugnung moralischer Vollkommenheit nicht einmal stellen lässt. Gottes Unendlichkeit ist die qualitative Unendlichkeit seiner Güte, die in der quantitativen von Geist und Raum ein Symbol hat.