Bd. 145 Nr. 2 (2023)
Abhandlungen

Aquinas’ Concept of God’s Creative Power and Its Aristotelian Framework

Amelie Stich
Hochschule für Philosophie

Veröffentlicht 2023-06-01

Schlagwörter

  • Thomas von Aquin,
  • Aristoteles,
  • Schöpfung,
  • potentia activa

Abstract

Im zweiten Buch seiner Summa contra Gentiles argumentiert Thomas von Aquin, dass Gott eine bestimmte Art von Handlung unternimmt: Schöpfung. In der vorliegenden Abhandlung wird darauf hingewiesen, dass das Konzept der Schöpfung als Handlung nur schwer mit den aristotelischen metaphysischen Grundlagen zusammenpasst, von denen Thomas eigentlich ausgeht. Daher werden Auswahl und Fortgang einiger Argumente in Summa contra Gentiles II vor dem Hintergrund erklärt, wie Thomas versucht, den sich ergebenden Problemen zu entkommen. Speziell geht es um Gottes potentia activa, die in aristotelischen Begriffen eine dynamis und somit mit Potentialität verbunden wäre, und um das Problem transeunter Handlungen im Unterschied zu immanenten. Erstere setzen typischerweise eine sukzessive Abfolge und damit ein Geschehen in der Zeit voraus, was auch als Veränderung verstanden werden kann. Thomas’ Lösung der Probleme und Implikationen dieser Lesart werden kritisch diskutiert.