Bd. 143 Nr. 3 (2021): Anthropologie der Digitalisierung
Abhandlungen

Das Ende des Kollektivs? Zur Verhältnisbestimmung von Subjekt und ekklesialer Sozialförmigkeit in einer Kultur der Digitalität

Wolfgang Beck
Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen Lehrstuhl für Pastoraltheologie u. Homiletik Studienprogramm Medien und öffentliche Kommunikation
Biografie

Veröffentlicht 2021-08-28

Schlagwörter

  • Kultur der Digitalität,
  • Identitätskonstruktion,
  • Sozialformen,
  • Partizipation,
  • Pluralität,
  • Kirchenentwicklung
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Abstract

Digitale Strukturen avancieren im 21. Jahrhundert zu einer gesellschaftsumfassenden und kulturprägenden Kraft. Insbesondere in Gestalt der Social Media etablieren sich partizipative Kommunikationsformen. Gegenüber institutionalisierten Religionsformen erzeugen digitale Medien destabilisierende Effekte. Zugleich entwickeln sie Impulse für neue Formen von Vergemeinschaftung. In dieser Ambivalenz zeigen sich wirkungsvolle ekklesiogenetische Effekte. In der Würdigung dieser Effekte ist es möglich, an die Pluralität kirchlicher Sozialformen am Beginn der neutestamentlichen Gemeindebildungsprozesse anzuknüpfen. So entsteht mit der „Kultur der Digitalität“ (Felix Stalder) die Gelegenheit, in einem geweiteten Kirchenverständnis jenseits einer gemeindetheologischen Hegemonialität an diese Vielfalt kirchlicher Sozialfomen zu erinnern und sie in kreative Formen der Kirchenentwicklung zu überführen.