Körperliche Leiblichkeit als Bedingung der Erfahrungsmöglichkeit von Authentizität. Walter Benjamins Begriff der Aura, (Neue) Phänomenologie und digitale Mediatisierung
Veröffentlicht 2021-08-28
Schlagwörter
- Leiblichkeit,
- Authentizität,
- Digitalisierung,
- Phänomenologie,
- Aura
Abstract
Angesichts des Fortschritts digitaler Technik und des damit einhergehenden Rückgangs von Kommunikation in leiblicher Präsenz beantwortet die Abhandlung die Frage, was das Konzept der Leiblichkeit anthropologisch zu leisten vermag. Als „digitale Mediatisierung“ wird zuerst ein neues Verständnis von Digitalisierung jenseits apokalyptischer und utopischer Rede bestimmt. Der Begriff der „Aura“ bei Walter Benjamin und die Bedeutung von „Echtheit“ in der Editionsphilologie umgrenzen das hier angelegte Verständnis von Authentizität. Anschließend wird im Rückgriff auf die phänomenologischen Untersuchungen von Maurice Merleau-Ponty und Hermann Schmitz der Begriff des körperlichen Leibes erläutert. In der Zusammenfügung der Ergebnisse zeigt sich, dass der körperliche Leib die ursprünglichste Originalität des Menschen und Bedingung der Möglichkeit für unvermittelte Authentizität darstellt. Leibliche Authentizität als anthropologische Erkenntnis dient somit als Schlüssel der Orientierung und Gestaltung der digitalen Mediatisierung.